A Wedding Story

~ Alles über Kathrin & Andy, das Leben in der schönsten Stadt Deutschlands und unsere Hochzeit am 25./26.5.2007~

Thursday, May 03, 2007

...Donnerstag morgen...(noch 23 Tage!)

Currently listening to: Quicksand by Sleeping at last
Currently reading: Klaus Kordon "100 Jahre und ein Sommer"

Guten Morgen!
In gut 3 Wochen bin ich verheiratet. Diese Erkenntnis kommt gerade - so überraschend es nach doch ziemlich langen 10 Monaten Planung auch ist - eher in Wellen denn als feste Gewissheit....so zwischendurch trifft es mich so voll von vorne und ich denke "WOW".:-)
Jeden Morgen öffnet Andy sein rechtes Auge zuerst und murmelt: "Und, wieviele Tage sind es noch?" Wenn ich antworte, kommt von rechts entweder ein müdes, genuscheltes "Krass" oder "Wow" zu mir rüber und ich muss lachen...:-)
Ich bin schon jetzt ganz traurig, ab nächsten Donnerstag 9 Tage ohne ihn zu sein - es fühlt sich falsch an, so kurz vor der Hochzeit nochmal so getrennt zu sein. Aber immerhin habe ich ihm versprochen bzw. einfach mal festgestellt, dass sicherlich fast alles erledigt sein wird, bis er dann kommt und wir die letzte Woche dann einfach genießen können.
Ich denke, dass ich mich im Bezug auf die Hochzeit fühle wie ich mich zum Beispiel vor meinem AuPair-Jahr gefühlt habe - oder vor meinem Umzug nach Berlin....man rafft im Klartext eigentlich nicht wirklich, was man tut... Ich denke, ihr versteht schon, was ich meine, oder?
Die volle Tragweite von Dingen, die entweder 1) sehr viele Veränderungen mit sich bringen, 2) Einfluss auf das ganze weitere Leben haben oder 3) so lange dauern, dass sie zum großen Teil nicht vorhersagbar sind, kapiert man wohl nicht in dem Moment, wenn man die Entscheidung für sie trifft. Dann kann man nur jeden Tag für sich nehmen und versuchen, das beste draus zu machen.
Ich habe oft gedacht, dass ich mir vor meiner Hochzeit vielleicht Gedanken machen würde über die Beständigkeit unserer Liebe oder Angst hätte, vielleicht doch einen Fehler zu machen. Die berühmten kalten Füße eben. Ist aber gar nicht so. Und ich bin sooo dankbar dafür, dass wir so eng zusammengerückt sind in der Planungsphase, nachdem wir uns im Herbst noch so zerfleischt haben wegen irgendwelcher Hochzeitssachen bzw. der Frage darüber, welche Dinge zu welchem Zeitpunkt erledigt werden sollten....Ja, ich fühle mich einfach gesegnet mit unseren Plänen und das ist so ein gutes Gefühl. Auch dass Andy sich mit seiner Teilnahme an dem Cottbus-Wochenende wieder ein großes Stück mehr auf Gott und Gemeinde eingelassen hat, macht mich unendlich froh, denn das ist nicht mein Verdienst.
Irgendwie bringt mich die Hochzeit auch dazu, über die Zeit seit meinem Abitur nachzudenken - also die Zeit in den USA und in Berlin, die ja gleichzeitig auch die Zeit von unserer Beziehung war und ist...
Wahrscheinlich können mich jetzt nur so richtig die AuPairs unter euch verstehen, wenn ich sage, dass mir Amerika in manchen Momenten unendlich fehlt. Ich habe "meine" Kinder jetzt schon seit gut 2 Jahren nicht mehr gesehen und im Moment ist nicht absehbar, wann ich mal wieder rüberfliegen kann...die beiden "kleinen" Mäuse (jetzt unglaublich 7 und 9 Jahre alt!) haben sich tief in mein Herz gegraben - vielleicht kein Wunder, wenn man 1 Jahr lang 50 Stunden die Woche Mama-Ersatz spielt....
Und dann Berlin....wie schwierig es für mich war, besonders im ersten halben Jahr. Wie ich manchmal morgens kaum aufstehen konnte, wie ich mir mal wieder selbst KEINE Zeit geben wollte, eine Sache nach der anderen zu schaffen, wie es mir nicht schnell genug mit allem ging. Und nicht zuletzt: Wie unglaublich das jetzt alles scheint, wo ich mir ein Leben ohne die Menschen hier gar nicht mehr vorstellen kann - dass es schwierig ist, sich vorzustellen, dass es ein Koordinatensystem für mich ohne "meine" neuen Babysitterkinder und meine Freundinnen und ihre Familien hier gab!
Auch wenn es für mich auf die Uni und das Berufliche bezogen grade ziemlich schwer ist und mich dieses Thema oft runterzieht und einen Schatten über alles andere zu werfen droht, bin ich für alles andere in meinem Leben doch unendlich dankbar - für all die gesunden Freundschaften, in denen man sich die Meinung sagen darf und in denen man ehrlich zueinander ist und man zueinander steht. Das ist nicht selbstverständlich- ich treffe immer wieder sooo viele Menschen, die das scheinbar noch nie in ihrem Leben erleben durften.
Also: Ich bin dankbar.
...dafür, dass ich eine "Menschenfischerin" sein darf für manche Menschen und in ihrem Leben einen Unterschied machen darf und kann. Vielleicht sollte ich anfangen - wie Ines und Pamy meinten - auch solche Dinge als "Kompetenz" oder Fähigkeit wahrzunehmen und mir endlich gut zu schreiben....
Schließlich weiß ich zumindest 2 Dinge ganz sicher: Alles, was passiert, kann ich auch tragen! Und: Egal, was passiert, es hat einen Sinn. Auch wenn ich vielleicht nur ein undurchsichtiges Fadengewirr vor mir sehe - eines Tages drehe ich den Teppich um und sehe mein schönes Muster!
Ich umarme euch!
Kathrin

3 Comments:

At 3:58 AM , Anonymous Anonymous said...

...das hast du schön geschrieben, ich habe gänsehaut bekommen!

 
At 6:52 AM , Blogger Mareen said...

Ich haette es nicht besser sagen koennen!

 
At 1:42 AM , Anonymous Anonymous said...

Ich bin sehr froh, eine so kompentente Freundin zu haben! Es ist wirklich traurig, dass Du die letzen Wochen vor Deiner Hochzeit nicht mehr in Berlin bist. Süße, wir sehen uns erst wieder, wenn Du schon Frau Roth bist. AHH!!

Knutscher
Deine Ines

 

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